Mutters Tagebuch

Es war einer dieser Tage, der sich anfühlte wie jeder andere. Gry lebte in einer langweilig normalen Familie. Ihr kleiner Bruder Nathan war trotz der drei Jahre, die zwischen ihnen lagen schon so groß wie sie. Wenn er nicht gerade in der Schule war oder mit seinen Freunden draußen Unsinn anstellte, saß er in seinem Zimmer mit einem Controller in der Hand und brüllte einen Bildschirm an. Ihr Vater war kaum zu Hause und tat kaum was anderes als zu Arbeiten. Naja, nur das einzig unnormale an ihrer Familie war das Fehlen einer Mutter. Sie starb einige Monate nach der Geburt ihres Bruders bei einem Unfall. Gry war auch normal, so normal wie man nur sein konnte. So fühlte sie sich zumindest. Sie war eine durchschnittliche Schülerin in der Abschlussklasse des Gymnasiums. Seit neustem interessierte sie sich aber immer weniger für die Schule. Sie telefonierte oft täglich mit ihrer besten Freundin, die trotz ihrer engen Freundschaft immer mal wieder mit ihren Geschichten über ihre unzähligen Liebschaften nur Augenrollen bei Gry auslöste. Die kleine Familie wohnte in einer mittel großen Wohnung über einem kleinen Kiosk. Sie kaufte sich dort alle paar Tage vor der Schule einen Kaffee. Da ihr Vater nichts von dieser „gefährlichen Droge“ hielt, wusste dieser nichts davon.

Gry trat mit einem dampfenden Kaffee in der Hand aus dem Geschäft, auf die Straße hinaus, nahm einen Schluck des wohlschmeckenden warmen Getränks und machte sich schnurstracks auf dem Weg zu der kleinen hässlichen Bushaltestelle an der Ecke, wenige Minuten von ihrer Haustür entfernt. Wie immer torkelte, ein Obdachloser vor dem heruntergekommenen Holzkasten herum, der wohl einmal ein Witterungsschutz für die Fahrgäste gewesen sein sollte. Alle hielten den Mann für verrückt, aber Gry hörten ihm immer mal gerne zu, wenn er über die Hirngespinste sprach, die er sich wohl in seinem Rausch immer mal wieder einbildete. An diesem Tag kam der Bus aber schon als sie gerade bei der Haltestelle ankam. Die Türen öffnete sich mit einem lauten Quietschen und der Busfahrer winkte sie ungeduldig in den Bus. Sie blickte sich vor dem Einsteigen noch in der Spiegelung der Fenster in der Tür an und nickte lächelnd, ihre frisch rot gefärbten Haare werden wohl für Gesprächsstoff sorgen, aber es wird wohl den Gefallen die es interessiert. Der Busfahrer brummte sie ungeduldig an. Sie stieg ein und durchschritt den ganzen Bus vorbei an Schülern, Rentnern und Arbeitnehmer die gestresst immer wieder auf ihre Uhren blickten. Gry setzte sich in die letzte Reihe des Busses, setzte ihre Kopfhörer auf und driftete langsam in die Welt der Musik ab bevor die nervigen Gespräche der anderen Passagiere an ihre Ohren dringen konnten. Sie blickte aus dem Fenster und beobachtete die Menschen, die neben dem Bus auf dem Gehweg umherliefen. Dann hielt sie plötzlich inne, es fühlte sich so an als würde sie einfrieren. Dort, auf der anderen Straßen Seite, lief ein Mann entlang, er war blass und schien irgendwie, durchlässig. Er winkte ihr lächelnd zu, dabei sah es aus, als würde ihm ein Auge aus dem Schädel hängen. Gry rieb sich die Augen und murmelte. „Starker Kaffee und kaum Schlaf passen wohl nicht wirklich zusammen.“ Sie zuckte mit dem Schultern und schloss die Augen. Gry versuchte ihre Konzentration auf die Musik zu lenken und auf das was vor ihr lag.

Einige Minuten später erreichte der Bus die Bushaltestelle, die sich in Sichtweite der Schule befand. Kleine und große Schüler drängelten sich an ihr vorbei aus dem Bus hinaus. Gry hasste diese großen aneinander gequetschten Menschenmassen. Sie seufzte und folgte den anderen aus dem Bus. Ihr Handy vibrierte und eine Nachricht ploppte auf. Sie fischte ihr Smartphone aus ihrer Tasche und blickte auf das Display. Ihre beste Freundin Alice würde nicht kommen, da sie wohl von Bauchschmerzen geplagt wurde. Sie sollte es der Lehrerin beibringen, so wie jedes Mal. Genervt steckte Gry ihr Handy weg. Sie hielt plötzlich inne, dort, genau neben den großen Glastüren, die ins Innere der Schule führten, stand er wieder, der Mann, den sie schon aus dem Bus gesehen hatte und winkte ihr zu. Schülermassen zwängten sich in das Gebäude hinein, wobei niemand ihn zu beachten schien. Sie erkannte jetzt ganz deutlich, dass sie halb durch ihn hindurchsehen konnte. Die hässlichen gelben Backsteine des Gebäudes schienen durch seinen Leib hindurch. Etwas ängstlich wollte sie auf ihn zugehen, stolperte aber über einen Stein, der auf dem Boden lag. Sie konnte sich noch im letzten Moment fangen, um nicht zu fallen. Dieser kleine Moment der Unachtsamkeit und der Mann war wieder verschwunden. Gry rieb sich erneut die Augen und hoffte inständig, dass diese Erscheinung einfach nur mit ihrem Schlafmangel zu tun hatte. Eine Hand legte sich plötzlich auf ihre Schulter. Sie gehörte einem blonden gemein grinsenden Jungen. Es war Alex der Klassen Macho, der sich als König der Schule fühlte und sich auch so benahm. „Na Grychen, was glotzt du so dahin, hast du etwas einen Geist gesehen?“ Er lachte. Gry drehte nur mit den Augen, schob seine schwitzige Hand von ihrer Schulter und macht sich auf dem Weg zum Eingang der Schule.

Der Unterricht des Tages verstrich schnell, denn heute hatte sie nur ihre liebsten Fächer. Die Glocke erklang und alle Schüler sprangen auf, um den ersten Schritt ins Wochenende zu tun. Gry hingegen stand ganz in Ruhe von ihrem Platz auf und verabschiedete sich von ihrer Lieblingslehrerin Miss Greyfort. Die Lehrerin, die immer gute Laune zu haben schien und wirklich für ihren Job lebte, nickte ihr zu. Gry lächelte und machte sich auf dem Weg hinaus durch die langen Gänge der Schule. Ihre neuen Schuhe quietschten auf dem glatten Boden und aus den vielen verschiedenen Klassenräumen strömten alle Schüler der Schule. Sie drängelte sich durch die Masse, ohne auch nur Rücksicht auf andere oder deren Eigentum zu nehmen. Nachdem Gry die meisten der Schüler hinter sich gelassen hatte, schlenderte sie gemütlich nach draußen zur Bushaltestelle und fluchte laut als sie sah, wie ihr Bus gerade so vor ihrer Nase wegfuhr. Sie blickte auf die Anzeige und seufzte. Der nächste Bus, den sie nehmen konnte kam erst in 29 Minuten. Sie setzte sich auf eine unbequem aussehende Metallbank, stöpselte ihre Kopfhörer in ihr Handy, setzte sie auf und startete ihre Lieblingsplaylist. Gry versuchte den Urin Gestank, der in der Luft lag so gut es geht auszublenden. Ihre Gedanken waren wieder bei dem Mann, den sie gesehen hatte. Sie überlegte fieberhaft, ob sie nur ungefährliche Schlafmangelsymptome hatte oder wirklich verrückt wurde. Da sie zu keinem wirklichen Ergebnis kam, entsperrte sie ihr Handy und scrollte durch ihren Instagram Feed. Ihre beste Freundin hatte eine neue Story gepostet. Sie war wohl mit einem ihrer neuen Lover unterwegs. Gry lachte. „Krank also“. Dann hörte sie plötzlich ein Motorengeräusch aus der Ferne. Sie sah auf und erblickte ihren Bus, die Linie 606. Sie schaute auf die Anzeige, tatsächlich waren die 29 Minuten blitzartig vergangen. Mehrere Schüler drängelten sich in den Bus hinein, Gry konnte aber gerade noch rechtzeitig einen Platz ergattern, bevor alles belegt war.

Einige Zeit später stand sie wieder vor ihrer Wohnungstür und kramte ihrer Schlüssel aus ihrer Tasche. Ungeschickt wie sie war, ließ sie ihn beim Versuch die Tür aufzuschließen auf den Boden fallen. Sie bückte sich, um den Schlüssel aufzuheben. Gry erschrak als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Sie griff schnell nach dem Schlüssel, hob ihn auf, schloss die Tür auf und zog sie so schnell sie konnte hinter sich zu. Ihr Vater stand vor ihr und blickte sie fragend an. „Wieso kommst du denn hier so reingestürmt? Na ja ist ja auch egal, ich muss zu Arbeit. Achte bitte darauf das dein Bruder seine Hausaufgaben macht und sich rechtzeitig in sein Bett begibt.“ Ohne auf eine Antwort von Gry zu warten griff er sich seinen langen dunklen Mantel von der Garderobe, öffnete die Tür und schlug sie in Eile hinter sich zu. Gry seufzte. „Na toll, ich darf mal wieder Babysitter spielen.“ Nathan, ihr Bruder kam mit einer leeren Flasche Limonade, aus seinem Zimmer gelaufen. Er grinste breit als er seine Schwester sah. „Na, ist meine Gefängniswärterin pünktlich zu ihrem Dienst angetreten?“ Gry lief an ihm vorbei in ihr Zimmer und warf ihm nur, „Mach einfach deine Hausaufgaben und lass mich in Ruhe“ hinterher. Sie öffnete quietschend ihre Tür und betrat ihr Zimmer. Jedes einzige Möbelstück war weiß, der Teppich flauschig lang und die Wände waren leicht Rosa. Sie setzte sich auf ihr Bett und gähnte. Ohne den Willen gehabt zu haben einzuschlafen war sie nach einiger Zeit doch weggenickt.

Sie wachte plötzlich durch ein lautes Geräusch auf. Sie hörte ein klacken an ihrem Fenster. Langsam und noch halb am Schlafen stand Gry auf und begab sich zu ihrem Fenster, zog ihren Vorhang zur Seite und fiel vor Schreck rückwärts auf den Boden. Sie hatte sich gerade noch einen Schrei verkneifen können, als sie eine brutale Fratze draußen, durch ihr Fenster angestarrt hatte. Sie war genauso wie die Gestalt zuvor, leicht durchlässig und Gry konnte den Sternenhimmel durch ihn hindurchsehen. Er lachte sie belustigt an, zumindest versuchte er es. Das, was einmal sein Gesicht gewesen war, waren nur noch eine unbeschreibbare Masse aus Narben, Augen und Mund. Eine Nase schien ganz weg zu sein, oder war mit dem Rest des Gesichtes verschmolzen. Er klopfte noch einmal gegen die Scheibe, und verschwand mit einem leisen Lachen. Gry lag immer noch halb auf dem Boden mit dem Herzschlag bis zum Hals. Sie blickte traumatisiert in die Nacht. Als die Sonne langsam wieder aufging, taute sie langsam aus ihrer Starre auf. Gry entschied, ihren Vater von ihren Erscheinungen zu erzählen, auch wenn sie bezweifelt, dass er ihr überhaupt zu hören würde. Sie fühlte sich so, als würde sie langsam verrückt werden und musste irgendwie die Last von sich schaffen. Sie stand auf und kippte vor Müdigkeit fast. Sie gähnte, legte sich in ihr Bett, schaltete ihr Radio leise an und versteckte sich trotz der Hitze in ihrem Zimmer unter ihrer Decke.

Nach mehrmaligem Aufwachen, stand sie schließlich am nächsten Tag um acht Uhr auf. Streckte sich gähnend und setzte sie sich langsam auf. Vor ihren inneren Augen war das gesehene immer noch wie eingebrannt. Sie hoffe inständig, dass sie das alles nur geträumt hatte. Gry zog sich ein altes T-Shirt an, welches eigentlich eher ein Kleid für sie war, als ein T-Shirt und eine lockere Jogginghose, die auch schon einmal bessere Tage gesehen hatte. Sie blickte aufs Handy, aber sie hatte keine Nachricht bekommen, also legte sie es zurück auf den Nachttisch und begab sich in die Küche, um etwas Essbares zu finden. Ihr Vater saß am Esstisch und blickte sie Tee schlürfend verwundert an. „Wieso bist du so früh wach?“ Sie war kurz davor ihrem Vater, von dem was sie gesehen hatte zu erzählen aber irgendwas in ihr wehrte sich dagegen also zuckte sie nur mit den Schultern. „Konnte halt nicht mehr schlafen. Bringst du mir nach der Arbeit Erdbeeren mit?“ Er seufzte laut hörbar: „Ja, mach ich. Aber du solltest mal selbst welche kaufen gehen, wenn du schon den ganzen Tag zuhause hockst.“ Gry drehte mit den Augen. „Ich bin später vielleicht noch unterwegs, so viel bin ich nicht zuhause, du bist nur nie da um das auch zu merken.“ Genervt ging sie wieder auf ihr Zimmer und vergaß dabei sich etwas essen zu machen. Gry setzte sich an ihren Schreibtisch und begann zu zeichnen, sie versuchte das was sie gesehen oder geträumt hatte, so gut sie konnte darzustellen, in der Hoffnung das Bild aus ihrem Kopf zu bekommen.

Eine Stunde später war sie zufrieden mit ihrem Ergebnis. Sie bekam bei dem Blick auf dem Blatt, schon fast wieder Angst und Flashbacks aus der vorherigen Nacht. Sie blickte auf die Uhr. Es war genau 9:12 Uhr. Ihr Vater müsste die Wohnung verlassen haben, also versuchte sie einen zweiten Anlauf etwas Essbares zu finden, diesmal ohne irgendwelche nervigen Gespräche. Gry griff sich einen Toast und schlang es dann mit etwas Himbeermarmelade hinunter. Sie gähnte lang und entschied sich dann einen Kaffee zu machen. Sie hatte immer einen kleinen Vorrat in ihrem Zimmer, da ihr Vater nicht da war, konnte sie ungestört ihr Lieblingsgetränk genießen. Schlurfend ging sie ins Wohnzimmer, stellte die dampfende Tasse auf den Tisch und setzte sich so auf die Couch, dass sie gemütlich sitzend aus dem Fenster hinaus in die Natur schauen konnte. Ein Eichhörnchen, sprang Fröhlich auf den Baum hinauf, der einiger Meter vor dem Fenster weit in den Himmel ragte. Gry wollte nach ihrem Kaffee greifen, hielt dann aber kurz inne. Auf dem kleinen alten Holztisch lag ein etwas vergilbtes Buch in einem roten Ledercover. Auf dem Buch stand in schwarzer Serifenschrift „Tagebuch“. Gespannt griff sie nach dem Buch. Sie hatte nicht gewusst das ihr Vater Tagebuch führte. Als sie kurz davor war das Buch aufzuschlagen, dachte sie noch einmal darüber nach. Sollte sie wirklich das Tagebuch ihres Vaters lesen? Gry zuckte mit den Schultern und murmelte leise. „Naja ein kurzer Blick tut ja keinem weh.“ Sie öffnete das Tagebuch und ließ es fast fallen. Unter dem Schriftzug „Tagebuch von…“, stand in schönster Handschrift geschrieben „Karen“. Der Name ihrer verstorbenen Mutter. Ungläubig starrte sie auf die Buchstaben. Sie hatte kaum etwas was sie mit Ihrer Mutter in Verbindungen bringen konnte. Da ihr Vater alles entsorgt hatte. Das hatte er Gry erzählt, aber er hatte wohl doch nicht alles vernichtet. Sie holte tief Luft und schlug die ersten Tagebucheintrag auf. „Donnerstag, 05.04.2001. Liebes Tagebuch, mein toller Therapeut hat mir heute aufgetragen anzufangen Tagebuch zu führen vor allem wenn ich Sachen sehe. Mein Mann kümmert sich heute um Gry und ich habe entspannt.“ Gry stolperte über den Anfang des Textes. Ihre Mutter war in Therapie gewesen? Nachdenklich lehnte sie sich zurück, um das gerade erfahrene zu verarbeiten.

Ein Geräusch riss sie aus den Tiefen ihrer Gedanken. Nathan stand plötzlich vor ihr und grinste sie breit an. „Was machst du da?“ Gry versuchte das Tagebuch unbemerkt hinter ihrem Rücken verschwinden zu lassen. „Ach nur was Langweiliges aus der Schule. Hast du nichts Besseres zu tun, als mir auf meine Nerven zu gehen?“ Nathan zuckte mit den Schultern. „Würde dich ja gerne weiter nerven aber ich muss jetzt los. Sag das ich um 19 Uhr wieder da bin.“ Gry blickte ihn streng an. „Wo willst du hin?“ Nathan rief ihr kurz noch „Zocken mit Luca“, öffnete die Tür und war aus ihrem Sichtfeld verschwunden. Gry wollte noch etwas hinterherrufen, doch ihr Bruder war schon außerhalb ihrer Hörweite. Sie drehte mit den Augen und wollte dann erneut nach dem Tagebuch greifen, um weiter darin zu Lesen. Doch als sie hinter ihren Rücken fasste war da nichts, sie stand hektisch auf und suchte das ganze Sofa ab. Sie riss alle Kissen auf den Boden und schob es unter großer Anstrengung quietschend zur Seite. Nach einigen Minuten der ergebnislosen Suche ließ sie sich wieder erschöpft auf das Sofa fallen. Wurde sie jetzt langsam ganz verrückt? War das Tagebuch nur eine Einbildung gewesen? Sie seufzte. „Eine kalte Dusche hilft ja vielleicht.“ Sie stand auf, holte sich frische Kleidung aus ihrem Zimmer und begab sich in das Badezimmer. Einige Zeit später verließ sie mit noch etwas nassen Haaren aber viel entspannter das Bad. Sie bemerkte auf einmal eine kleine Bewegung aus dem Augenwinkel. Als sie ihren Kopf in Richtung des Sofas drehte, glaubte sie ihren Augen nicht, dort lag auf dem Tisch wieder das Tagebuch, so als wäre es nie verschwunden gewesen. Gry lachte und schlug sich mit der flachen Hand leicht ins Gesicht. „Ich glaub, ich brauche eine Brille.“ Mit dem blick stets auf das Buch gerichtet, ging sie langsam auf den Tisch zu. Doch als sie kurz vor dem Tisch stand, schwebte vor ihr auf einmal wieder die Gestalt vom Vorabend vor ihr. Gry zuckte erschrocken zusammen und trat einen Schritt nach hinten. Die Gestalt hobt das Tagebuch auf. Ein Nuscheln kam aus dem was mal sein Gesicht gewesen schien. Es klang so als würde es bei jedem Wort seine Zunge halb verschlucken. „Willst du das? Deine Mutter war echt immer für Spaß zu haben, du auch?“ Gry blickte ihn ängstlich an, wollte schreien aber sie bekam kein einziges Geräusch über ihre Lippen. Sie holte tief Luft, zwang sich ihre Augen zu schließen und flüsterte leise. „Du bildest dir das nur ein, ganz ruhig“ Gry öffnete die Augen wieder. Und da war es, direkt vor ihr, nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, das Wesen, Geist oder was auch immer es war. Gry fühlte sich als würde ihr Blut in ihren Adern gefrieren, ihr Herz schlug so schnell wie es noch nie geschlagen hatte. Sie spürte wie langsam alles Schwarz um sie herum wurde, ihre Beine schwach wurden und sie einfach zusammenklappte. Sie hörte nur noch ein Gurgeln, was wohl ein Lachen von dem Wesen gewesen war.

Einige Zeit spät öffnete Gry langsam ihre Augen und blickte sich verwirrt um. Sie lang rücklings auf dem weichen Teppich auf dem der Couchtisch stand. Sie setzte sich langsam auf und überlegte was passiert war. Dann kam ihr blitzartig wieder die Fratze in den Kopf, sie fühlte sich so als würde sie den Moment noch einmal erleben. Ängstlich schaute sie sich langsam um. Aber es schien alles normal zu sein, das Tagebuch lag wie zuvor auf dem Tisch und nirgends war eine Spur von dem Etwas, welches sie erschreckt hatte. Sie zitterte leicht vor Angst und entschloss sich die Wohnung nach Spuren abzusuchen. Aber zuerst brauchte sie etwas damit sie sich sicherer fühlen würde, sie überlegte kurz jemanden anzurufen, um sich nicht alleine zu fühlen, entschied sich dann aber sich anstatt dessen etwas Waffenartiges zu suchen. Sie betrat langsam und mit schweifendem Blick die Küche und griff sich das erst beste große Messer, welches sie finden konnte. Sie umfasste den Griff fest mit ihrer etwas schwitzigen Hand. Sie begann an einem Ende der Wohnung, alles nach Spuren abzusuchen. Sie wusste zwar selbst nicht wonach sie suchte, aber erwartete es dann schon zu erkennen, wenn es sich etwas auftun würde. Ein Geräusch ließ Gry aus ihrer Konzentration aufschrecken. Sie hörte wie sich ein Schlüssel im Schloss drehte. Mit einem Blick auf ihre Uhr bemerkte sie das es schon 18 Uhr war. Ihr Vater öffnete die Tür. Gry wollte das Messer unauffällig loswerden. Bei dem Versuch fiel das Messer klirrend auf dem Holzboden. Ihr Vater blickte sie fragend an. „Will ich wissen was du mit dem Messer vorhattest oder soll ich jetzt einfach erstmal in Ruhe zuhause ankommen?“ Gry lächelte verlegen. „Nein, alles gut komm ruhig erstmals in Ruhe an.“ Ihr Vater nickte. „Danke, wollen wir später Pizza bestellen oder bist du noch unterwegs?“ „Das steht noch nicht fest, ich sag dir in einer Stunde nochmal Bescheid.“ Er seufzte laut hörbar, „Aber sag mir dann bitte dieses Mal wirklich Bescheid.“, griff dann in den Kühlschrank um sich ein eiskaltes Bier herauszunehmen und setzt sich auf das Sofa im Wohnzimmer. Verwirrtet, hielt er auf einmal inne und hob das Tagebuch hoch, welches wie zuvor auf dem Tisch lag. Seine Meinte, änderte sich blitzschnell von Müde zu wütend. „Warst du etwa an meinen Sachen? Wieso liegt das hier? Gry blickte ihn verwundert an. „Das lag da schon, ich hab…“ Er stand auf und brüllte schon fast. „Lüg mich nicht an Gry. Sonst ändere ich das Internet Passwort.“ Sie schluckte und auch in ihr keimte langsam Wut auf. „Nein, ich war das wirklich nicht, es lag da schon, als ich mir heute Morgen etwas zu essen gemacht habe. Sie hatte ihren Vater noch nie so wütend erlebt, er war nicht nur wütend, es schien als hätte er auch Angst. Gry wusste, dass sie es einfach fälschlicherweise zugeben musste sonst würde der Streit unnötig lange dauern. Sie riss sich zusammen, um nicht irgendeinen zickigen Spruch hinauszuwerfen und sagte nur kurz angebunden, „Ja okay ich wars.“, drehte sich um und ging in ihr Zimmer. Sie setzte sich nachdenklich auf ihr Bett. Ihr Bruder konnte es nicht gewesen sein, sie gab der Möglichkeit nur eine zu geringe Wahrscheinlichkeit um diese in wirklich in Betracht ziehen zu können. Das Klingeln ihres Handys riss sie wieder zurück in die Wirklichkeit. Auf dem Display stand der Name ihrer besten Freundin. „Hey, Hey Gry, Jamie hat uns eingeladen zu seiner Party zu kommen, es geht um 21 Uhr los. Kommst du? Du warst so lange nicht mehr feiern.“ Gry musste bei dem Gedanken an den Jungen fast würgen. Sie hasste ihn und das wusste ihre beste Freundin auch. Sie musste an die Schule denken wie sie einfach auf krank gemacht hatte. Gry dachte kurz nach und kam zu dem Entschluss lieber auf die Party zu verzichten und dafür etwas Recherche zu treiben. „Ich würde ja so gerne, aber mir geht’s es heute nicht wirklich gut, Magenkrämpfe und so.“ „Gryyy komm schon ein paar Vodka und dir geht’s besser.“ Gry seufzte. „Nein, heute nicht, nächstes Mal wieder.“ „Na gut… Gute Besserung wir sehen uns die Tage.“ Gry verabschiedete sich mit gespielt angeschlagener Stimme. „Danke, bis dann.“ Kurz nachdem sie aufgelegt hatte, klopfte es an ihrer Zimmertür. Ihr Vater trat mit einem Pizzaflyer in seiner Hand in ihr Zimmer. „Möchtest du jetzt auch eine Pizza?“ Er schwappte immer noch ein leichter wütender Unterton in seinen Worten mit. Gry nickte. „Ja bitte, Margherita wie immer.“ Ihr Vater brummte nur noch „Okay.“, und verließ dann wieder ihr Zimmer. Sie grübelte lange wie sie als nächstes Vorgehen sollte. Wie sie noch einmal unbemerkt an das Tagebuch kommen würde. Sie klappte ihren Laptop auf und begab sich ins Internet, um etwas über das und wieso sie etwas sah zu recherchieren.

Nach einiger Zeit der Recherche kam sie zu dem Ergebnis, das sie entweder an Schizophrenie litt oder sie einfach die angeborene Fähigkeit hatte das Übernatürliche zu sehen. Gry hatte aber noch nie an etwas Übernatürliches geglaubt und wurde von ihrem Vater strikt als Atheistin erzogen. Es klingelte an der Tür und wenige Minuten später kam ihr Dad mit der Pizza in ihr Zimmer. „Essen wir zusammen oder willst du alleine Essen?“ Gry überlegte kurz fasste dann aber den Entschluss alleine in ihrem Zimmer zu essen. „Nein, ein anderes Mal okay?“ Enttäuscht verließ ihr Vater wieder ihr Zimmer und sie machte sie hungrig über ihre Pizza her. Nachdem sie satt war, griff sie nach ihrem Laptop, legte sich auf ihr Bett und fing an ihre Lieblingsserie zu schauen. Sie erdachte sich den Plan um drei Uhr, wenn ihr Vater auf jeden Fall tief schlafen wird erneut nach dem Tagebuch zu suchen und es in Ruhe zu lesen oder auch ein paar Seiten abzufotografieren. Sie hoffe dort Antworten zu finden für das was momentan mit ihr passierte. Gähnend stelle sie sich einen Wecker auf ihrem Handy, falls sie einschlafen sollte. Sie stellte ihn aber etwas leisere ein damit ihr Vater ihn nicht hören konnte. Was würde sie wohl weiteres über ihre Mutter erfahren, falls sie das Tagebuch wiederfinden würde? Hatte ihr Vater die Wahrheit über den Unfall gesagt? Die Zeit verging und das Licht des Mondes tauchte ihr Zimmer in ein gespenstisches Licht. Regentropfen liefen ihre Fensterscheibe hinunter und in der Ferne zuckten Blitze über den Himmel. Gry war trotz ihres Alters immer noch bei jedem Gewitter mulmig zu Mute aber Jahr um Jahr konnte sie die Angst mehr in den Hintergrund drängen.

Es war drei Uhr am Morgen und ihr Wecker klingelte. Das Gewitter war nähergekommen. Sie hoffte das ihr Vater, trotz des lauten Donners schlafen konnte. Auf leisen Sohlen schlich sie zu ihrer Tür, öffnete sie so leises sie es konnte und ging auf die Tür ihres Vaters zu. Vorsichtig öffnete sie diese und erblickte mit Glück das Tagebuch, es lag auf dem Nachtisch. Als sie näher an das Bett trat, stutzte sie plötzlich, es war leer. Panik stieg in ihr auf. Er war bestimmt nur kurz im Bad. Wenn ihr Vater sie hier erwischen würde, würde er bestimmt wirklich das W-LAN Passwort ändern oder schlimmeres. Sie griff sich schnell das Tagebuch. Sie rannte schon fast aus dem Raum hinaus. Ein lautes Geräusch ließ sie zusammenzucken. Sie blickte sich um, es schien als wäre es viel dunkler geworden. Der Mond schien ganz hinter den Wolken verschwunden zu sein. Ein noch lauterer Knall durchschnitt die Stille in der Wohnung. Zitternd holte sie ihr Handy aus der Tasche und schaltete die Lampe an. Langsam und aufmerksam lief sie auf ihre Zimmertür zu. Neben ihr flüsterte plötzlich eine leise Stimme. „Hast du etwa Angst? Deine Mutter hatte Angst.“ Mit einem Ruck strahlte sie mit der Lampe in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Aber dort war nichts, nur die kalte weiße Wand. Sie seufzte erleichtert als sie vor ihrer Zimmertür stand. Sie hatte das Gefühl, das jemand hinter ihr stand. Eine andere Stimme flüsterte. „Sicher, dass du da rein möchtest?“ Gry drehte sich schlagartig um, aber auch diesmal war dort niemand. Sie holte tief Luft und fasste mit zitternder Hand nach dem Griff ihrer Zimmertür. Langsam öffnete sie die Tür. Ein kalter Luftzug kam ihr entgegen. Der Mond schien wieder zum Teil hinter den Wolken hervor und ließ Gry die Umrisse ihres Zimmers sehen. Ein Blitz erhellte kurz ihr Zimmer. Sie sah das ihr Fenster offen stand und die Vorhänge nass im Regen flatterten. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und ging auf das Fenster zu. Immer bereit sich schnurstracks umzudrehen und wegzulaufen. Schweiß lief ihr die Stirn hinab, als sie langsam an das Fenster trat. Sie stutze das Fenster, es war auf einmal wieder zu. Hatte sie es sich nur eingebildet. Sie blickte in die Scheibe und erkannte ihr Spiegelbild. Sie erschrak sich wie müde und fertig sie aussah. Plötzlich sah sie eine lächelnde brutal verunstaltete Fratze hinter sich, in der Spiegelung des Fensters. Gry hatte Angst sich umzudrehen und erstatte wie eine Marmorstatue. Sie sah wie sich der Mund bewegte und eine unerwartet ruhige Stimme in ihr Ohr hauchte. „Du magst es nicht zugeben wollen, aber du wirst langsam verrückt. Du bist wie deine Mutter.“ Gry drehte sich mit einem Sprung um, aber die Gestalt war verschwunden, das Zimmer leer und sie ängstlich und alleine. Zitternd setze sie sich auf ihr Bett und schaltete stürmisch ihre Nachttischlampe an. Nach kurzer Zeit ließ das Licht die Angst etwas verschwinden, aber Gry hatte immer noch nicht realisiert was passiert war. Was waren das alles nur für Erscheinungen? Langsam war sie davon überzeugt, dass sie es sich nicht eingebildet hatte, aber ein kleiner Teil weit hinten in ihrem Kopf war nicht sicher, ob sie nicht möglichweise doch verrückt wurde. Sie legte sich in ihr Bett und öffnete erwartungsvoll das Tagebuch ihrer Mutter um dort weiterzulesen, wo sie aufgehört hatte. Nach einigen Seiten kam sie beim Freitag, dem 11.05.2001 an. Dort stand: „Liebes Tagebuch, keiner glaubt mir, ich sehe Geister und mein Mann schenkt mir kaum Beachtung. Mein Therapeut verschreibt mir irgendwelche Drogen, um meine Sinne zu trüben, aber solange ich schwanger bin nehme ich bestimmt nichts. Aber ich bin mir sicher, dass, die Stimmen und die Gestalten, die ich sehe, existieren. Ich mache mir Sorgen um meine kleine Gry und meinem ungeborenen. Wie können sie in der Welt mit solchen Wesen leben?“ Gry legte das Tagebuch weg. Sie wusste nicht was sie davon halten sollte. Aber sie war jetzt sicherer als zuvor, dass die Wesen echt waren. Sie glaubte den Worten ihrer Mutter, ohne einen Zweifel zu hegen. Ihre Anspannung und Angst hatten sich verflüchtigt und Müdigkeit übermannte sie langsam. Sie setzte sich aufrechter hin, stellte ihre Lampe heller ein und ließ ihre Musikplaylist abspielen, um der Müdigkeit entgegenzuwirken. Gespannt überflog Gry ein paar Seiten bis sie beim 16.08.2001 ankam. „Liebes Tagebuch, ich weiß selber nicht wieso ich hier nach einiger Zeit wieder hineinschreibe.. Die Therapie habe ich trotz der Warnung meines Therapeuten beendet. Mein Mann ist kaum Zuhause und ich zu schwach um mich um die beiden kleinen zu kümmern. Die beiden verbringen die meiste Zeit bei meinen Eltern. Ich sehe immer mehr von diesen Geistern, ich habe keinen gefunden der mir helfen kann, zu verstehen und mir glaubt. Ich weiß langsam nicht mehr was ich tun soll. Die Stimmen der Geister sagen, dass sie mich töten werden. Ich denke aber das es nur leere Worte sind, um mich aus der Fassung zu bringen.“ Gry legte das Buch neben sich auf ihr Bett und starrte nachdenklich an ihre Zimmer decke. Hatte jeder ihre Mutter alleine gelassen. Hatte das alles irgendwas mit dem Unfall zu tun?, viele solche Fragen kreisten in ihrem Kopf herum und vertrieben auch die letze Müdigkeit. Sie hatte Angst, große Angst. Sie wusste nicht was sie tun wollte und nachdem was sie gelesen hatte, hatte sie sehr viele Hemmungen das, was sie sah und erlebte mit irgendwem, egal wie nah sie ihm auch war, zu teilen. Würde ihr Vater ihr durch die vorherigen Erfahrungen mit ihrer Mutter wenigstens eine Sekunde lang seine Aufmerksamkeit ihr schenken? Sie hatte das Gefühl das ein Tsunami der Verzweiflung sie überrollte. In ihrer Aufregung bemerkte sie nicht, dass ihr Nachtischlicht ganz langsam und unregelmäßig flackerte. Sie merkte es erst als sie nach ihrem Handy greifen wollte, das auf dem Nachtisch lag. Gry gab der Lampe einen leichten klaps und das Flackern hörte auf. Nachdem sie einen Blick auf ihr Handy gerichtet hatte, wollte sie wieder nach dem Tagebuch greifen, es war wieder verschwunden. Gry blickte sich um, es war verschwunden. Aber dann sah sie, das auf einmal ein kleiner weißer Zettel auf dem Nachtisch lag. Sie hob den Zettel auf, auf ihm stand, in der Handschrift die der im Tagebuch sehr ähnlich kam. „Teufelchen, du bist nicht allein.“ Ungläubig blickte sie auf den Zettel. Sie stammelte leise: „Wie… Wie kann das sein? . Ihre Mutter hatte sie als Kind immer so genannt, da ihre Haare als Baby feuerrot gewesen waren. Nur Dad und sie wussten doch davon…“ Gry wusste nicht mehr was sie denken oder tun sollte. Sie konnte nicht glauben das diese Nachricht von ihrer Mutter kam, vermutete aber, dass dieser Zettel wohl ehr aus dem Tagebuch gefallen war. Aber nachdem was sie in den letzten Tagen erlebte hatte, würde es sie auch nicht mehr überraschen wen er einfach so aufgetaucht wäre. Tränen liefen Grys Wangen hinab, sie musste lange nicht mehr so viel an ihre Mutter denken. Die Erinnerungen an den Tag, der Tag an dem ihre Großmutter sie vom Kindergarten abholte, mit durch Tränen gereizten Augen und schmerzverzerrten Gesicht. Das Bild, ließ den Schmerz den sie gesehen und gespürte hatte wieder in ihr aufsteigen. Durch die Tränen wurde Grys Sicht langsam verschwommen, sie ignorierte, dass die Reste ihres Make-ups hinfort gespült wurde. Dann hörte sie sie wieder, die Stimme. Sie lachte schadenfroh. „Och Mensch Teufelchen, hast du etwa Kummer?“ Gry hatte keinen Platz mehr für Angst, die Emotionen der Trauer und Verzweiflung spülte jegliche Angst hinfort. Wütend schrie sie, „LASS MICH ENDLICH IN RUHE!“ Und warf dann ihre Nachttischlampe in die Richtung der Stimme wobei das Kabel aus der Wand gerissen wurde und die Lampe mit einem lauten knall an der Wand zerschellte. Die Stimme lachte nur noch mehr und drang nun aus einer anderen Ecke des Zimmers. „Och, die schöne Lampe. Ich hab die doch so gerne zum Flackern gebracht.“ Gry schrie erneut in die Richtung der Stimme. „Komm doch her, wenn du dich traust!“ Plötzlich tauchte in der Dunkelheit die Fratze auf, die sie zuvor am Fester gesehen hatte. Sie brüllte und kam schnell auf sie zu. Gry schluckte. Sie rechnete fest damit, dass sie das erneute zusammen treffen nicht überstehen würde. Der Gedanke, dass ihre Mutter nicht wirklich bei einem Unfall zu Tode gekommen war, keimte in ihr auf und die schönen Momente ihres Lebens zogen langsam in ihrem Inneren Augen vorbei. Die Fratze kam schnell näher aber ihr kam die Zeit vor als würde sie stehen. Alle schönen Gedanken an ihre Mutter, die tollen Geburtstage die sie mit ihr erlebte, der Tage wo sie stolz wie ein Löwe mit ihrer Schultüte vor ihrer Schule stand und in die breit lächelnden Gesichter ihres Vaters und Großeltern blickte. Mit einem lauten Knall sprang ihre Zimmertür auf und ihr Vater stürmte mit einem Baseball Schläger in der Hand hinein. Er blickte sich angriffslustig in ihrem Zimmer um. Er entdeckte aber nichts. Dann sah er Gry. Sie saß auf ihrem Bett, immer noch rannen Bäche von Tränen ihren Wangen hinab. Er ließ den Baseballschläger fallen und lief zu ihr. „Was ist los? Alles Okay?“ Gry schniefte laute. „Nein.. Es geht um Mum… Ich sehe diese Dinger… Ich….“ Er setzte sich neben sie auf das Bett kannte und nahm sie in den Arm. „Alles wird wieder gut. Ich weiß, dass ich nicht der beste Vater war. Ich hätte deiner Mutter glauben sollen… Leider kann ich mein ignorantes Verhalten nicht rückgängig machen. Aber für dich werde ich da sein.. Wichtig ist nur das du auch mit deinen Problemen zu mir kommst. Wir schaffen das Gemeinsam. Du bist niemals alleine.“